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Schreck bei Berührung
Die zunehmende Spannung der Samenkapseln sorgt dafür, dass sie eines Tages aufplatzen, sobald sie auch nur sacht berührt werden, z.B. wenn ein Regentropfen auf sie fällt. Das pflanzliche Äquivalent zum menschlichen Berührungsschreck ist das Kennzeichen der Springkräuter, von denen das bekannteste, Impatiens, das drüsentragende Springkraut, zu den Bachblüten zählt. Eine ihrer Schwesterpflanzen, das echte Springkraut, zeigt dasselbe Verhalten. Im Sinne der Blütenenergie wird das als starker Stress interpretiert, unter dem diejenigen leiden, die dieser Energie bedürfen.
Wenn Athleten sich auf den 100m Lauf vorbereiten, nehmen sie die Startposition in den Blöcken ein. In dem Moment, wo die Aufforderung dazu erklingt, nimmt ihre Spannung zu. Sie wissen, jetzt kommt es drauf an. Die Zuschauer erhöhen den Druck, sie wollen ein spannendes Rennen sehen, in dem die Teilnehmer ihr Bestes geben. Der Körper nimmt diesen Druck von außen auf, der Herzschlag erhöht sich, das Adrenalin strömt in die Muskulatur, um deren Kraft zu verstärken, man ist hochkonzentriert und wartet auf den Startschuss. Das ist stressig, aber gut auszuhalten. Man hat sich ja selbst entschieden, sich diesem Stress zu unterwerfen, und nur einen Augenblick später, wenn das Startsignal abgegeben wird, bietet sich die Gelegenheit, allen Stress sofort wieder abzubauen, indem man so schnell losrennt, wie man nur kann.
So gespannt fühlt man sich in einem Zustand, der eines der Springkräuter indiziert. Wenn aber gar kein Startschuss fällt, was dann? Die Atmung und der Herzschlag sind immer noch beschleunigt, das Adrenalin kreist immer noch durch das Blut, doch die Muskeln können nicht reagieren, weil das der Situation nicht angemessen oder unmöglich ist.
Oder was sollte der Personalchef von einem halten, während man aus dem Vorstellungsgespräch wegrennt, wie von der Tarantel gestochen. Oder von der Bühne, auf der man eigentlich die Hauptfigur darstellen sollte. Oder aus dem Zuhause, in dem die Beschützer sich als Belästiger erwiesen haben und gleichzeitig diejenigen sind, auf die man angewiesen ist. So wird Stress chronisch, vergällt und verkürzt das Leben.
Die offensichtliche Lösung ist, sich tot zu stellen. Ich erinnere mich an Klassenarbeiten, während derer der Lehrer durch die Reihen schlich und sich gelegentlich hinter einen stellte, um über die Schulter zu beobachten, was man so machte. Gar nichts natürlich. Man erstarrte, so wie die Evolution einem das beigebracht hat. Eine Gefahr von hinten, die man nur fühlen, aber nicht sehen kann und die Möglichkeit des Weglaufens nimmt. Wenn kämpfen oder flüchten unmöglich sind, bleibt nur noch erstarren. Im Englischen nennt man die Stressreaktion fight, flight or freeze (fechten, fliehen, einfrieren). Letzteres löst die schlimmsten Folgen aus, denn wenn der Stress unverarbeitet bleibt und sich im Körper staut, wird er chronisch und macht lebensuntüchtig.
Was der Lehrer sich von seinem Verhalten erhoffte, bleibt im Dunkeln, wahrgenommen wird es als Gefahr. Man stelle sich vor, man nähere sich dem Läufer im Startblock und frage ganz unschuldig: Was ist die Mehrwertsteuer der Wurzel aus 798. Der Läufer in größter Spannung wird nicht einmal die Frage verstehen. Geschweige denn sie beantworten können. Genauso wenig wie Schüler während der Klassenarbeit in der erhöhten Bedrohungssituation durch die Person in ihrem Rücken auch nur einen klaren Gedanken fassen können. So funktioniert das menschliche Nervensystem einfach nicht.
Legt der Lehrer einem überdies die Hand auf die Schulter, ist es endgültig um einen geschehen, Blackout. Es ist wie die unerwartete Berührung auf der Straße nur um vieles multipliziert dank des ohnehin bestehenden Stresses. Man dreht sich um und erkennt, ach, Lene oder Max, du bist es, hast du mich erschreckt. Man kennt sie und vertraut ihnen – und erschreckt sich trotzdem, wenn sie sich von hinten nähern. Sich umdrehen und „ach, Herr Niedermacher, was machen sie denn hier, wollen sie mal sehen, was ich geschrieben habe?“ sagen, kommt selten vor.
Was macht Stress mit mir, wenn ich ihn täglich erlebe? In Michelle Elliots Buch „Frauen als Täterinnen“ fand ich folgende Darstellung im Abschnitt Lucy Jenners Geschichte auf Seite 95. Die sehr persönliche Schilderung einer jungen Frau, die in ihrer Kindheit missbraucht worden war, ist eine exakte Beschreibung einer Echtes Springkraut Indikation:
„Ich vertraute kaum jemandem. Wenn Leute nett zu mir waren, glaubte ich, sie wollten etwas von mir und würden mir schließlich weh tun oder mich hintergehen. Irgendwie fand ich kein gesundes Gleichgewicht. Ständig schwankte ich zwischen totalem Misstrauen und bedingungslosem Glauben an alle, denen ich begegnete. Ich hatte überhaupt kein Selbstwertgefühl und schlimme Stimmungsschwankungen: vom Plappermaul zum Mäuschen und umgekehrt, manchmal mehrmals innerhalb eines Tages. Ich war sehr unbeholfen und hatte, so weit ich mich erinnern kann, immer klar und unausweichlich das Gefühl, mich für meine Existenz entschuldigen zu müssen. Ich wusste einfach, dass meine Mutter mich nie wirklich geliebt hatte, aber ich konnte nicht genau sagen, warum. Sie gab mir einfach das Gefühl, schmutzig zu sein, und verursachte mir Unbehagen.“
Wer dergleichen Aussagen von seinen Patienten hört, sollte immer zuerst an echtes Springkraut denken.
Weitere Erläuterungen zum echten Springkraut als Blütenessenz finden Sie auf dieser Seite und den entsprechenden Büchern.
Was Sie dort nicht finden, ist die Beschreibung von Joel Andrews. Vor einem Vierteljahrhundert schickte ich ein Fläschchen dieser Essenz nach Kalifornien, wo er lebte und meditative Harfenmusik komponierte. Seit 1970 arbeitete er ausschließlich als Musiktherapeut, der für seine Patienten heilende Klänge spielte. Überdies fiel es ihm leicht, Zugang zu feinen Energien zu finden. Sein besonderes Talent bestand darin, diese in Klang zu übersetzen - und nicht nur das: auch in Worte.
Dies ist die Zusammenfassung einer etwa halbstündigen Interpretation der Blüte von Joel Andrews, die als Tonaufzeichnung vorliegt:
„Diese Blüte bringt dem Körper Frieden. Manche Menschen speichern Probleme, die sie nicht lösen können, im Körper ab, wo sie die Annahme von Liebe verhindern. Zwar besteht eine große Sehnsucht nach ihr, frühere schlechte Erfahrungen jedoch verhindern deren Annahme. Man steckt in einer frustrierenden Zwickmühle. Man verschließt sich. Die Wunden, die die Liebe einst schlug, sind als starre Narben zu betrachten, die einen unflexibel machen und einen die ganze Schönheit des Lebens, der Natur und der Liebe selbst kaum noch erahnen lassen.
Echtes Springkraut ist eine Einladung, aus zu gehen, auch aus sich selbst heraus zu gehen. Diese Blüte öffnet für natürliche Schwingungen, ihre Einnahme ist daher die Voraussetzung für eine weitere Entwicklung, die es einem erst ermöglicht, Herausforderungen an zu nehmen, in Harmonie mit der Natur im Allgemeinen und mit der eigenen Natur im Besonderen zu kommen, sich selbst annehmen und lieben zu können.
Sehnsucht nach menschlicher Liebe wird erlöst durch die Erinnerung an die eigene Liebesfähigkeit; man kommt in Kontakt zur Quelle der Liebe. Alle Liebesprobleme können gelöst werden durch Kontakt zu dieser Quelle.
Man lernt lieben um der Liebe selbst willen, unabhängig von den Reaktionen der anderen, man lernt Freiheit und Leichtigkeit in der Liebe. Von der Liebe lernen bedeutet die Weisheit des Lebens zu erkennen, den Seelenweg finden, den dem eigenen Leben zugrunde liegenden Sinn erkennen können.“
Man erhält die Erlaubnis, den Startblock des Lebens zu verlassen und endlich daran teilzuhaben, seine Kräfte zu nutzen und Talente zu entfalten. Man bleibt nicht erstarrt hocken, sondern wird aktiv und strebt seine Ziele an. Dabei kann diese Blüte einem helfen.
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