Strahlenlose Kamille – Matricaria discoidea
Strahlenlose Kamille wächst unauffällig auf vielen Feldwegen, wo nur wenige Pflanzen wurzeln. Wo andere einmal vom Trecker überfahren aufgeben und absterben, schert sich die Strahlenlose Kamille nicht darum und steht einfach wieder auf. Sie ist äußerst robust, widerstands- und anpassungsfähig.
Thema dieser Blütenessenz ist das Lernen, aber sicher nicht stupides Auswendiglernen, sondern lernen als Integration neuer Erfahrungen. Neue Fertigkeiten müssen in unser Wesen integriert werden, sie verändern unser Selbstbild und Selbstbewusstsein. Das unterscheidet uns von Robotern, denen man ebenfalls neue Fertigkeiten beibringen kann, die aber nichtsdestotrotz stupide Maschinen bleiben. Lernen verändert uns Menschen, und diese Veränderung muss nicht nur auf der Geschicklichkeitsebene geschehen sondern auch auf der seelischen.
Lernen beginnt mit dem ersten Tag unseres Lebens. Lektion 1 besteht darin, dass wir plötzlich aktiv werden müssen. Schluss ist mit der bequemen Nahrungsaufnahme über die Nabelschnur, jetzt heißt es, selbst etwas zu tun, um satt zu werden. Dann kommen die Zähnchen, und wir verändern uns vom Sauger zum Beißer, lernen also in gewissem Sinne den Wert der Aggression, des Abbeißens kennen.
Der kleine Mensch nimmt die ganze Welt aus der Teppichperspektive wahr, alles ist riesig und die eigenen Eltern werden eher am Aussehen der Unterseite ihres Kinnes erkannt als an den übrigen Gesichtszügen. Hat der kleine Mensch sich einmal erhoben und stehen gelernt, sieht er die Welt ganz anders. Er erkennt, was ihm zuvor verborgen war. Z.B. was auf dem Tisch liegt. Aufrecht gehend kann man sich viel schneller von einem Ort zum anderen begeben, und wer sich jetzt noch wie ein Krabbelkind verhält, hat die innere Anpassung an die neue Perspektive noch nicht vollzogen.
Immer wenn sich unser Körper und Geist verändert, muss sich unsere Psyche den Veränderungen anpassen. Mit jeder neu erworbenen Fertigkeit wächst unser Selbstbewusstsein und unsere Selbstständigkeit. Wir verlieren nichts, wir gewinnen etwas hinzu. Nur der verliert, der ‚vergisst‘ wie die Welt aus der Krabbelperspektive aussieht und kein Verständnis für die Kleinen hat. Für solche Menschen eignen sich auch die archetypischen Blütenessenzen zur Förderung des inneren Kindes.
Normalerweise lernen wir am liebsten am Erfolg: ich habe etwas versucht, es hat geklappt, also mache ich es jetzt immer so. Meistens funktioniert das, nicht aber beim Gehen. Beobachten wir ein Kleinkind, das zum ersten Mal erfolgreich einen Fuß vor den anderen gesetzt hat, ohne dabei umzufallen, wie es nun mit strahlendem Gesicht denselben Schritt zu wiederholen versucht. Welche Bestürzung müssen wir darin erkennen, wenn es nun hinfällt. Ein erfolgreicher Schritt mit dem rechten Fuß kann nicht verlustfrei wiederholt werden, es muss ein Schritt mit dem linken folgen. Wir bemerken zum ersten Mal, dass es Gelegenheiten gibt, bei denen man nur am Misserfolg lernen kann.
Später lernen wir schwimmen und Fahrrad fahren und schließlich lesen und schreiben. Wer einmal auf so großartige Weise seine Wahrnehmungskapazitäten erweitert hat, verliert in gewissem Sinne auch seine Unschuld, denn er wird nie wieder so tun können, als habe er die neue Fertigkeit nicht. Geht er eine Straße hinunter und sieht ein Schild, auf dem ‚Supermarkt‘ steht, muss er einfach lesen und verstehen. Das besorgt sein Gehirn von alleine, selbstverständlich und ohne weiteres Zutun auch gegen seinen Willen.
Menschen, die an Lese- und Rechtschreibschwäche leiden, schreiben manche Buchstaben spiegelverkehrt. Ursache dafür ist eine mangelhafte Links-Rechts-Koordination. Möglicherweise wurde der Grundstein dafür bereits beim Laufenlernen gelegt.
Nicht lange nach dem Lesen kommt ein ganz unerwarteter Lernschock: wir lernen, was es mit unseren Geschlechtsorganen auf sich hat. Auch hier gibt es kein zurück. Wie einfach war das Leben doch, als man sich sagen konnten „Mädchen bzw. Jungs sind doof“! Plötzlich sieht man die Sache dann doch ein klein wenig differenzierter. Oder man versucht, sich am vorpubertären Zustand festzuklammern, indem man magersüchtig wird und so die weitere Entwicklung des Körper zu verhindern sucht.
Immer wenn sich der Körper verändert, muss sich die Psyche anpassen. Das gilt auch, wenn wir durch einen Unfall unsere Unversehrtheit einbüßen und vielleicht nicht mehr ohne Gehhilfe laufen können. Schwangerschaft und Menopause bringen ebenfalls Veränderungen mit sich, die integriert werden oder Verzweiflung hervor rufen können.
Strahlenlose Kamille unterstützt unser Nervensystem bei Adaption und Koordination. Sie lässt die Hürden der körperlichen Entwicklung leichter bewältigen. Sie unterstützt aber auch bei jeder bewusst gewählten Lektion in unserem Leben, egal ob wir Eislaufen, Stabhochsprung oder Altenpflege mit seinen schonenden Hebetechniken erlernen wollen. Man lässt sich nicht so leicht unterkriegen, man steht wieder auf, wenn man hinfällt, und entwickelt dabei stoische Gelassenheit. Der Gleichgewichtssinn wird mit neuen Fertigkeiten koordiniert. Übt ein Tänzer einen neuen Sprung, landet er auf seinen Füßen, nicht seinem Hintern.
Strahlenlose Kamille, die Blüte, die Lernen zum Kinderspiel macht.
Strahlenlose Kamille – Matricaria discoidea
Strahlenlose Kamille wächst unauffällig auf vielen Feldwegen, wo nur wenige Pflanzen wurzeln. Wo andere einmal vom Trecker überfahren aufgeben und absterben, schert sich die Strahlenlose Kamille nicht darum und steht einfach wieder auf. Sie ist äußerst robust, widerstands- und anpassungsfähig.
Thema dieser Blütenessenz ist das Lernen, aber sicher nicht stupides Auswendiglernen, sondern lernen als Integration neuer Erfahrungen. Neue Fertigkeiten müssen in unser Wesen integriert werden, sie verändern unser Selbstbild und Selbstbewusstsein. Das unterscheidet uns von Robotern, denen man ebenfalls neue Fertigkeiten beibringen kann, die aber nichtsdestotrotz stupide Maschinen bleiben. Lernen verändert uns Menschen, und diese Veränderung muss nicht nur auf der Geschicklichkeitsebene geschehen sondern auch auf der seelischen.
Lernen beginnt mit dem ersten Tag unseres Lebens. Lektion 1 besteht darin, dass wir plötzlich aktiv werden müssen. Schluss ist mit der bequemen Nahrungsaufnahme über die Nabelschnur, jetzt heißt es, selbst etwas zu tun, um satt zu werden. Dann kommen die Zähnchen, und wir verändern uns vom Sauger zum Beißer, lernen also in gewissem Sinne den Wert der Aggression, des Abbeißens kennen.
Der kleine Mensch nimmt die ganze Welt aus der Teppichperspektive wahr, alles ist riesig und die eigenen Eltern werden eher am Aussehen der Unterseite ihres Kinnes erkannt als an den übrigen Gesichtszügen. Hat der kleine Mensch sich einmal erhoben und stehen gelernt, sieht er die Welt ganz anders. Er erkennt, was ihm zuvor verborgen war. Z.B. was auf dem Tisch liegt. Aufrecht gehend kann man sich viel schneller von einem Ort zum anderen begeben, und wer sich jetzt noch wie ein Krabbelkind verhält, hat die innere Anpassung an die neue Perspektive noch nicht vollzogen.
Immer wenn sich unser Körper und Geist verändert, muss sich unsere Psyche den Veränderungen anpassen. Mit jeder neu erworbenen Fertigkeit wächst unser Selbstbewusstsein und unsere Selbstständigkeit. Wir verlieren nichts, wir gewinnen etwas hinzu. Nur der verliert, der ‚vergisst‘ wie die Welt aus der Krabbelperspektive aussieht und kein Verständnis für die Kleinen hat. Für solche Menschen eignen sich auch die archetypischen Blütenessenzen zur Förderung des inneren Kindes.
Normalerweise lernen wir am liebsten am Erfolg: ich habe etwas versucht, es hat geklappt, also mache ich es jetzt immer so. Meistens funktioniert das, nicht aber beim Gehen. Beobachten wir ein Kleinkind, das zum ersten Mal erfolgreich einen Fuß vor den anderen gesetzt hat, ohne dabei umzufallen, wie es nun mit strahlendem Gesicht denselben Schritt zu wiederholen versucht. Welche Bestürzung müssen wir darin erkennen, wenn es nun hinfällt. Ein erfolgreicher Schritt mit dem rechten Fuß kann nicht verlustfrei wiederholt werden, es muss ein Schritt mit dem linken folgen. Wir bemerken zum ersten Mal, dass es Gelegenheiten gibt, bei denen man nur am Misserfolg lernen kann.
Später lernen wir schwimmen und Fahrrad fahren und schließlich lesen und schreiben. Wer einmal auf so großartige Weise seine Wahrnehmungskapazitäten erweitert hat, verliert in gewissem Sinne auch seine Unschuld, denn er wird nie wieder so tun können, als habe er die neue Fertigkeit nicht. Geht er eine Straße hinunter und sieht ein Schild, auf dem ‚Supermarkt‘ steht, muss er einfach lesen und verstehen. Das besorgt sein Gehirn von alleine, selbstverständlich und ohne weiteres Zutun auch gegen seinen Willen.
Menschen, die an Lese- und Rechtschreibschwäche leiden, schreiben manche Buchstaben spiegelverkehrt. Ursache dafür ist eine mangelhafte Links-Rechts-Koordination. Möglicherweise wurde der Grundstein dafür bereits beim Laufenlernen gelegt.
Nicht lange nach dem Lesen kommt ein ganz unerwarteter Lernschock: wir lernen, was es mit unseren Geschlechtsorganen auf sich hat. Auch hier gibt es kein zurück. Wie einfach war das Leben doch, als man sich sagen konnten „Mädchen bzw. Jungs sind doof“! Plötzlich sieht man die Sache dann doch ein klein wenig differenzierter. Oder man versucht, sich am vorpubertären Zustand festzuklammern, indem man magersüchtig wird und so die weitere Entwicklung des Körper zu verhindern sucht.
Immer wenn sich der Körper verändert, muss sich die Psyche anpassen. Das gilt auch, wenn wir durch einen Unfall unsere Unversehrtheit einbüßen und vielleicht nicht mehr ohne Gehhilfe laufen können. Schwangerschaft und Menopause bringen ebenfalls Veränderungen mit sich, die integriert werden oder Verzweiflung hervor rufen können.
Strahlenlose Kamille unterstützt unser Nervensystem bei Adaption und Koordination. Sie lässt die Hürden der körperlichen Entwicklung leichter bewältigen. Sie unterstützt aber auch bei jeder bewusst gewählten Lektion in unserem Leben, egal ob wir Eislaufen, Stabhochsprung oder Altenpflege mit seinen schonenden Hebetechniken erlernen wollen. Man lässt sich nicht so leicht unterkriegen, man steht wieder auf, wenn man hinfällt, und entwickelt dabei stoische Gelassenheit. Der Gleichgewichtssinn wird mit neuen Fertigkeiten koordiniert. Übt ein Tänzer einen neuen Sprung, landet er auf seinen Füßen, nicht seinem Hintern.
Strahlenlose Kamille, die Blüte, die Lernen zum Kinderspiel macht.